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Vaillant Group
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Erneuerbare Energie für SOS

Im Jahr 2018 entstanden kurz nacheinander zwei neue SOS-Kinderdörfer in Westfrankreich. Sie bieten heute rund 70 Kindern ein warmes Zuhause. Saunier Duval hat die insgesamt 15 Häuser mit moderner Heiztechnik ausgestattet.

Zwei Jungs, zwei Mädchen, ein Haus – sie haben es im Nu zu ihrem gemacht. SOS-Kinderdorfmutter Anne muss schmunzeln, wenn sie erzählt, wie die Geschwister, zwei Mädchen im Alter von zwölf und elf Jahren, und zwei Jungs, zehn und acht, ihr Haus – das Haus Nr. 1 – erobert haben. „Die Kinder zogen im Sommer ein. Bei einem ersten Besuch haben sie sich ihr Zimmer ausgesucht und ein Stofftier als Wächter dagelassen.“

Das Haus ist eines von acht Familienhäusern und steht in Beauvais-sur-Matha, rund eine Autostunde von der französischen Westküste entfernt. Es gibt auch ein Gemeinschaftshaus. Alle Häuser sind Neubauten. 36 Kinder haben hier ein neues Heim gefunden.

„Die meisten Kinderbetreuungseinrichtungen können leider nicht sicherstellen, dass Geschwister zusammen untergebracht werden“, erklärt Isabelle Moret, Direktorin von SOS-Kinderdorf Frankreich. „Wir wissen aber, dass die Bindung zwischen Brüdern und Schwestern der Schlüssel ist, um Kinder, die eine schwierige Familiensituation erlebt haben, aufzurichten.“ Die Häuser in Beauvais-sur-Matha bieten Platz für bis zu sechs Kinder. Auch Geschwister können hier zusammenbleiben. Wie die vier.

Die Kinder, die mit Anne nun ihre Kinderdorfmutter gefunden haben, waren die ersten, die einziehen durften. Louise und Emma, Léon und Lucas (wir nennen sie so, denn ihre echten Namen sollen zu ihrem Schutz nicht veröffentlicht werden) besuchen nun alle die Grundschule in Beauvais. „Sie können bequem dorthin laufen“, erzählt Bintou, die Familienhelferin, die Anne im Haushalt unterstützt. Die Kinder haben sich auch schon für Hobbys begeistert. „Louise und Emma gehen reiten, Léon und Lucas spielen Fußball und machen Judo.“

Und sie haben Freunde gefunden, im Kinderdorf selbst und in dem Dorf, das es umgibt. Die acht Familienhäuser wurden ab dem Sommer 2018 nach und nach bezogen und erobert. Das Gemeinschaftshaus hat mittlerweile Farbkleckse bekommen: Gesichter mit Alu-Nasen und Wackelaugen. Zu Halloween gab es dicke Kürbisse und Gespenster an den Fenstern. Vor der Tür lädt ein kleiner Spielplatz zum Toben ein.

Das Dorf ist – genau wie unser Haus – schön und sehr gemütlich“, finden Anne und Bintou. „Wie eine moderne Reihenhaussiedlung." Im Garten steht ein Wäscheständer, vor der Tür zwei Paar Turnschuhe. Einige Türen weiter parken ein Laufrad und ein Buggy. Überall haben die Kinder ihre Spuren hinterlassen und das Dorf zu einem echten Kinderdorf gemacht. Sogar der Briefkasten vor dem Gemeinschaftshaus trägt ihre Handabdrücke. Irgendjemand hat ihn auch beschriftet mit „Merci“ und „Rechnungen, Postkarten, Briefe“.

„Wir sind sehr froh, hier zu sein“, sagt Anne. Sie ist eine erfahrene SOS-Kinderdorf-Mutter. Fast 20 Jahre lang hat sie im SOS-Kinderdorf Châteaudun in der Nähe von Orléans gearbeitet. „Ich habe mich entschieden, für SOS-Kinderdorf zu arbeiten, um meine Lebensfreude zu teilen und Kindern die Freude zu geben, die sie brauchen“, sagt sie.

Bintou unterstützt sie als „Aide familiale“ – als Familienhelferin. Früher arbeitete sie in einem Kindergarten. Eines Tages entdeckte sie eine Anzeige von SOS-Kinderdorf. „Ich wusste: Ich möchte Teil davon sein.“

Die Arbeit verlangt einiges von den Frauen, ihren Kollegen und Kolleginnen. Die Kinder haben viel erlebt, manches war traumatisierend. Anne und Bintou müssen den Alltag organisieren, sie müssen eine emotionale Beziehung aufbauen und gleichzeitig bereit sein, sich zurückzunehmen. Familie sein – auf Zeit. Hervorragende Selbstkontrolle fordert das von den Frauen.

Neben Beauvais-sur-Matha hat SOS-Kinderdorf Frankreich im selben Departement fast zeitgleich auch das SOS-Kinderdorf Gémozac gebaut. „Ein neues SOS-Kinderdorf von Grund auf bis zu dem Moment zu bauen, in dem die Kinder ihr Haus beziehen, ist eine ganz besondere Erfahrung für unsere Organisation. Es war ziemlich aufregend und herausfordernd innerhalb von sechs Monaten zwei SOS-Kinderdörfer zu eröffnen“, erklärt die SOS-Direktorin Isabelle Moret.

Der Bedarf im westfranzösischen Departement Charente-Maritime war groß und drängend. Statt der ursprünglich geplanten sechs Familienhäuser in Beauvais-sur-Matha und sechs in Gémozac hat das Departement schließlich den Bau von acht Häusern in Beauvais und sieben in Gémozac unterstützt. Rund 70 Kinder bekamen so ein neues Zuhause. Beide SOS-Kinderdörfer unterscheiden sich kaum in der Architektur; sie fügen sich ansehnlich in das allgemeine Erscheinungsbild ihrer Umgebung. Auch die technische Ausstattung ist in beiden Dörfern die gleiche.

"Effiziente Heiztechnik ist das, was wir am besten können."

Alexandra Deschamps, Vaillant Frankreich

Heizen und Kühlen mit erneuerbarer Energie

Wärmepumpen der Marke Saunier Duval sorgen in Beauvais-sur-Matha und Gémozac für die Heizung im Winter und die Kühlung im Sommer. Die Vaillant Group Frankreich hat beide Projekte von Beginn an als Partner und technischer Berater für die Gebäudeversorgung unterstützt. Zwar wurden in den vergangenen Jahren schon viele Gasheizgeräte in Kinderdörfern in ganz Frankreich eingebaut. Aber ein so umfangreiches Projekt mit Wärmepumpensystemen, das gab es so noch nicht. Außer für die 15 Wärmepumpen zum Heizen musste auch für ausreichend Warmwasser gesorgt werden. Schließlich möchten alle warm duschen. Alles in allem ein Vorzeigeprojekt. Nicht nur gut für SOS, sondern auch für die Umwelt.

„Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen den Kindern in den SOS-Kinderdörfern Wärme schenken“, erklärt Alexandra Deschamps, die sich bei der Vaillant Group in Frankreich seit Jahren mit Leidenschaft für zahlreiche SOS-Projekte einsetzt. „Effiziente Heiztechnik bereitzustellen, ist schließlich Kern unserer weltweiten Partnerschaft mit den SOS-Kinderdörfern. Und es ist das, was wir am besten können.“

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