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Vaillant Group
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Modernisieren mit Wärmepumpen

1/2 - Technisch machbar und ökologisch sinnvoll

Story

2022-08-01
  • Energiewende
  • Produkte
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Null Emissionen bis 2050

Wärmepumpen sind im Neubau längst erste Wahl. In der Sanierung hingegen noch nicht. Mittlerweile ist klar: Auch in älteren Gebäuden arbeiten Wärmepumpen zuverlässig, umweltschonend und energieeffizient.



Die EU will eine schrittweise Dekarbonisierung. Die Netto-Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 um mindestens 55 Prozent sinken, gemessen am Referenzjahr 1990. Das ist ambitioniert. Um die angestrebte Reduktion zu erreichen, müssen in den nächsten acht Jahren die Einsparungen verdoppelt werden.

Bis 2050 sollen die Emissionen dann auf null sinken. Im Gebäudesektor muss dafür der Bestand energieeffizienter, weniger CO2-intensiv und nachhaltiger werden. Denn: Zur Erreichung des Emissionsziels allein für 2030 ist es erforderlich, die Treibhausgase von Gebäuden um 60 Prozent, deren Energieverbrauch um 14 Prozent und den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung um 18 Prozent zu senken. Gelingen soll dies auch mit der Installation möglichst vieler Wärmepumpen, die auf der Basis von regenerativer Energie aus der Umwelt und Öko-Strom betrieben werden.

In ganz Europa wächst der Wärmepumpenmarkt bereits. Im Jahr 2030 sollen 40 Prozent aller Wohngebäude und rund 65 Prozent aller Gewerbegebäude mit Strom beheizt werden. Die meisten dieser Gebäude werden dann Wärmepumpensysteme einsetzen.

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Seit Jahren dynamisches Wachstum

Es dauerte zehn Jahre, bis sich die Anzahl der in Europa installierten Wärmepumpen von zunächst 800.000 auf 1,6 Millionen Einheiten verdoppelte. In den letzten Jahren hat sich der Absatz dann stark beschleunigt. Keine andere Technologie wächst schneller als die der Wärmepumpe.

In Europa wird der Wärmepumpenmarkt vor allem von den skandinavischen Ländern und den großen Märkten in Zentraleuropa getragen. Der Europäische Wärmepumpenverband EHPA rechnet perspektivisch mit einem jährlichen Absatzvolumen von rund 6,8 Millionen Einheiten in Europa. Dies scheint nicht unrealistisch, schaut man auf den Verkauf von 1,62 Millionen Wärmepumpen des Jahres 2020. Ein neuer Absatzrekord – trotz der vielen Herausforderungen bei der Materialbeschaffung und in den Lieferketten während der COVID-19-Pandemie. Der europäische Wärmepumpenbestand beläuft sich heute auf rund 15 Millionen Einheiten.

Europa hinter Asien und den USA

Der größte Teil des weltweiten Wärmepumpenabsatzes entfällt auf China, Japan und die USA. Laut Zahlen der International Energy Agency (IEA) wurden rund 80 Prozent der neuen Wärmepumpen in diesen drei Ländern installiert. Die verbleibenden 20 Prozent der Nachfrage sind Europa zuzuordnen. Die Betrachtung umfasst allerdings sowohl wasser- als auch luftgeführte Verteilsysteme. In Asien dominieren luftgeführte Systeme. In Zentraleuropa und Skandinavien kommen zur Heizung eher wassergeführte Systeme zum Einsatz, die mehr Wärme transportieren können.

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Förderungen als Motor

Gesetze und Fördermittel beschleunigen das Wachstum des Wärmepumpenmarkts. Sogar in Großbritannien, einem ausgeprägten Gasmarkt – selbst im Neubaubereich –, gewinnen Wärmepumpen an Bedeutung. Die britische Regierung hat Marktanreizprogramme aufgelegt und bezuschusst den Austausch alter Heizgeräte, sofern diese durch Wärmepumpen ersetzt werden.

Auch in Deutschland setzt man auf die Förderung von Heiztechnik auf der Basis erneuerbarer Energien – darunter auch Wärmepumpen. Bis Ende 2021 standen in Deutschland Mittel von über 11 Milliarden Euro für die energetische Gebäudesanierung bereit – ein Rekordwert. 9,5 Milliarden Euro sind für das Haushaltsjahr 2022 vorgesehen.


Wärmepumpen in Frankreich, Deutschland und Großbritannien

Blick in die Länder

Die Wärmepumpe gewinnt überall an Bedeutung. In Frankreich beträgt ihr Anteil inzwischen ein Viertel des gesamten Heizungsmarkts. In Deutschland erreicht sie einen Marktanteil von 15 Prozent. Ihr Anteil am britischen Heizungsmarkt liegt derzeit noch unter zehn Prozent. Eine Gemeinsamkeit der Länder liegt in dem großen Marktpotenzial für Wärmepumpen in der Sanierung von Bestandsobjekten. Frankreich verfügt über günstigen Strom. Die Stromversorgung des Landes speist sich zu 70 Prozent aus Atomkraft. Damit ist das Modell der elektrischen Wärmepumpe für französische Verbraucher wirtschaftlich sehr attraktiv. In Deutschland und in Großbritannien hingegen ist der Strompreis hoch. Strom wird teilweise zugekauft. Und es gibt Dunkelflauten – also Zeiten, in denen wegen Windstille und Dunkelheit kein grüner Strom produziert werden kann. Der Blick auf die wärmepumpenstarken skandinavischen Länder zeigt ebenfalls: Günstiger Strom macht Wärmepumpen attraktiv. Fast eine Million Häuser werden allein in Schweden heute mit Wärmepumpen beheizt. Und zwar betrieben mit Strom, der billiger ist als in vielen europäischen Ländern und der zum Großteil auch noch aus Wind- und Wasserkraft stammt.

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