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Die Marktgemeinde Gamlitz, nahe der slowenischen Grenze, ist eines der größten Weinanbaugebiete der Steiermark und hat sich mit ihren prämierten Weingütern einen Namen gemacht. Der Ortsname soll auf das Wort „gomilnitz“ – abgeleitet vom slawischen „gom“ (Hügel) – zurückgehen. Hier, mitten in der Weinlandschaft von Gamlitz, liegt die Weinschmiede 18 von Bettina und Gustav Strauss. Ein gemütlicher Buschenschank, mit einem Gespür fürs Wesentliche.
Auf der sogenannten Ried Hundsberg liegen die Weingärten des Weinguts Tscherne. Die Weinschmiede 18 gab es bereits 1772 als Weingut Tscherne. Eine umfassendeRevitalisierung machte aus dem alten Hof einen modernen Wohlfühlort.
Die Weinschmiede befindet sich auf dem Areal des bereits 1772 gegründeten Weinguts Tscherne. Dieses blickt baulich auf eine ebenso lange Historie zurück wie die beiden Winzer, deren Familien seit vielen Generationen Weinbau betreiben. „Der Ursprung unserer Arbeit liegt im Familienbetrieb ‚Weingut Strauss‘, dem Stammhaus am Gamlitzberg, der von Gustav und seinem Bruder geleitet wird und für ein hochqualitatives Weinsortiment steht. Das Weingut befindet sich bereits seit 1810 im Familienbesitz und zählt zu den größten zusammenhängenden Weinbauflächen der Südsteiermark ", verrät Bettina Strauss, die mit ihrem Mann Gustav im Jahr 2018 in unmittelbarer Nähe zum Ursprungsbetrieb acht Hektar Land für ihr Weinschmiede-Projekt erwarb. Dort, auf der sogenannten Ried Hundsberg, legten sie neue Weingärten an, renovierten die geschichtsträchtigen Bauten des Weinguts Tscherne und erweckten den Ort zu neuem Leben.
Weinbau in der Südsteiermark
Die Südsteiermark ist das höchstgelegene Weinbaugebiet in Österreich und zählt zu den reizvollsten Landschaften Europas. Auf über 2.700 Hektar Rebfläche werden in dieser Region vorwiegend Weißweine angebaut. Am besten lassen sie sich in der lokalen Gastronomie erleben.
Die Winzer Bettina (links) und Gustav Strauss sind Gastgeber aus Leidenschaft.Gemeinsam mit Martin Moder von Vaillant (rechts) setzte man das Projekt Wärmepumpeum, deren Erdkollektoren zwischen den Reben verlegt sind.
Der Ursprung unserer Arbeit liegt im Familienbetrieb.
Bei der baulichen Renovierung des Weinguts – bestehend aus Altherrenhaus und ehemaligen Stallungen – wurde nichts dem Zufall überlassen. In jedem Bereich ging es darum, eine stimmige Verbindung von Alt und Neu zu schaffen. Man könnte sagen, ein durchdachter Mix aus Ursprünglichkeit, Komfort und Neuinszenierung. „Es steckt viel Liebe zum Detail in der Gestaltung unserer Räumlichkeiten. Wir haben beispielsweise den alten Dachstuhl in den Neubau integriert und Originalziegel im Weingewölbe verbaut. So konnten wir Altbestand sinnvoll wiederverwenden. Stimmig wurde das Gesamtbild für uns aber erst durch die Verbin?dung mit zeitlos modernen Elementen. So zum Beispiel der Einsatz großzügiger Glasflächen. Sie lassen unsere Gäste – sogar vom Bett aus – ins herrliche Naturpanorama eintauchen“, so Bettina Strauss.
Die Weinschmiede bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die weitläufigen Weinberge. Aus technischer Sicht lohnt sich aber auch der Blick unter die Erde. Denn für das einzigartige Wohlfühlambiente wurden nicht nur die historischen Gebäude in liebevoller Kleinstarbeit revitalisiert, sondern das gesamte Refugium mit umweltfreundlicher Wärmepumpentechnologie von Vaillant zukunftsfit gemacht. „Überzeugungsarbeit für unser System mussten wir bei diesem Projekt nicht leisten“, verrät Vaillant Projektmanager Martin Moder. Von Anfang an war klar, dass es eine nachhaltige Lösung für die Weinschmiede geben soll. „Gustav Strauss konnte bereits im Elternhaus Erfahrung mit unserer Wärmepumpentechnologie sammeln und schätzt uns seit vielen Jahren als verlässlichen Partner und kompetenten Berater.“
Die Anforderungen in dem hügeligen Gelände waren aber auch für das erfahrene Vaillant Team speziell. Auf der Suche nach der optimalen Lösung für die Wärmegewinnung prüfte man die Möglichkeiten eingehend. Eine Tiefenbohrung in einem Gebiet, in dem grobkörniger Schotter, tonige Schluffen, Sande und Mergel die Bodenbeschaffenheit prägen, hätte zwar funktioniert, wäre aber mit hohen Kosten verbunden gewesen. „Einfacher“ schien die Nutzung der sonnigen Weinlagen selbst. Deshalb entschied man sich für einen effizienten, wenngleich ungewöhnlichen Ansatz: Über insgesamt 2,4 Kilometer Länge hinweg wurden zwischen den Reben in rund 1,2 Meter Tiefe Erdkollektoren verlegt, um die Rasenstreifen im Weinberg zur Gewinnung von Erdwärme zu nutzen. Das Einbringen der Technik war ein durchaus heikles Unterfangen, weil man bei den Installationsarbeiten darauf achten musste, die empfindlichen Wurzeln der wertvollen Weinstöcke nicht zu verletzen.
Mit dem „unsichtbaren“, aber extrem leistungsstarken Ergebnis zeigen sich die Weingutbesitzer zufrieden. Martin Moder, der für die Planung und die Nachbetreuung der Vaillant Anlage verantwortlich ist, hebt die Vorteile der gewählten Lösung hervor und weist auf die großzügige Dimensio?nierung hin: „An Grund und Boden fehlt es in einem Weingarten nicht, deshalb konnten wir großräumig Erdkollektoren einsetzen. Die Nutzfläche ist in diesem Fall verhältnismäßig groß, dies stellt aber sicher, dass die Versorgung der Weinschmiede in allen Bereichen, rund um die Uhr und bei Wind und Wetter funktioniert – vom Gästezimmer über den Pool bis hin zum Kühlhaus.“
In der Weinschmiede 18 trifft Tradition auf Moderne. Die alte Bausubstanz wurde erhalten und mit neuen Elementen kombiniert. Im Technikraum wurden unter anderem die Wärmepumpe und der Pufferspeichereingebaut. Ein modernes Reglersystem ermöglicht, alle Räume der Gebäudeeinzeln anzusteuern.
In den Gästezimmern sorgt der Mix aus alten Bauteilen und modernster Technikfür ein stilvolles Ambiente. Warmwasser, Heizung und Kühlunglaufen über die Vaillant Wärmepumpe.
Über die Erdkollektoren wird die Umgebungswärme aufgenommen, zur Wärmepumpe weitergeleitet und gemeinsam mit einem Pufferspeicher zur Warmwasserversorgung, Heizung und Kühlung der beiden Weingutgebäude genutzt. Dazu deckt eine Photovoltaikanlage den Eigenbedarf im Gästehaus – auch eine eigene E-Bike-Station auf dem Gelände wird mit der gewonnenen Sonnenenergie gespeist. Besonders praktisch ist, dass jeder Heiz- und Kühlkreis am Weinhof einzeln bedient und so dem jeweiligen Bedarf in den unterschiedlichen Gebäudeteilen exakt angepasst werden kann – und das ortsunabhängig über das Tablet oder Smartphone.
Wer so nah an der Natur dran ist wie Bettina und Gustav Strauss, verlangt nicht nur von den eigenen Erzeugnissen unverfälschte Qualität, sondern möchte auch Gäste mit nachhaltigem Komfort verwöhnen. „Es fühlt sich richtig an, Wohlfühlraum im Einklang mit der Natur zu schaffen – nicht nur wegen der reduzierten Heizkosten, sondern weil wir das, was unsere Region so besonders macht, bewahren wollen. Das wird auch den Gästen immer wichtiger“, bestätigen Bettina und Gustav Strauss und verweisen auf eine weitere praktische Komponente ihrer Energiegewinnung: „Wir haben mit dem Weingarten und dem Buschenschank genug zu tun; da kommt es uns sehr entgegen, dass die Wärmepumpe wartungsfrei funktioniert."
Es kommt uns sehr entgegen, dass die Wärmepumpe wartungsfrei funktioniert.
Mit der Weinschmiede 18 hat Gamlitz einen Wohlfühlort gewonnen, der in historischer Umgebung zum Genießen und Seele-baumeln-Lassen einlädt. Wer einmal auf der Sonnenterrasse die beeindruckende Weinlandschaft mit ihren schmalen, kurvigen Straßen erlebt hat, kommt wieder. Und das ist auch notwendig, denn ein einmaliger Besuch der Weinschmiede reicht nicht, die vielen Hänge der Umgebung zu erwandern, die unzähligen Weintouren mit dem Rad zu erkunden, die hervorragenden Gastbetriebe zu besuchen und die besten Weine der Region zu verkosten. Die Jahreszeit spielt beim Aufenthalt übrigens keine Rolle: Die Weinstraßen der Südsteiermark überzeugen immer mit atemberaubender Aussicht, saisonalen Schmankerln, köstlichen Weinen und herzlicher Gastfreundschaft.
Da lässt sich auch Martin Moder gern von Zeit zu Zeit auf der Ried Hundsberg blicken. Beim Genießen einer steirischen Jause und bei einem Glaserl Wein kommt er dann schon mal ins Schwärmen: „Der Familie Strauss ist es eindrucksvoll gelungen, aus Altbestand ein modernes Gesamtkunstwerk zu schaffen, das nichts an Authentizität eingebüßt hat. Im Wein liege Wahrheit, sagt man. Hier liegt im Wein auch die volle Kraft moderner Wärmepumpentechnologie. Ein außergewöhnliches Projekt, das künftig vielleicht Nachahmer finden wird.“