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Vaillant Group
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Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit 2022 / 2023

Publikation

2024-01-18
  • Nachhaltigkeit


Über diesen Bericht

Der Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit 2022 | 2023 gibt Auskunft über Aktivitäten der Vaillant Group im Bereich Nachhaltigkeit. Er beinhaltet Informationen zu unserem Managementansatz, strategischen Fokusfeldern, unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie den daraus abgeleiteten Nachhaltigkeitszielen bis 2030. Ergänzt werden diese Angaben durch die Darstellung von Kennzahlen, die als Steuerungsgrößeninnerhalb der Vaillant Group genutzt werden.

In den Vorjahren enthielt unser Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit auch den Abschnitt „Die Zehn Prinzipien des UN Global Compact“. Die darin enthaltene Fortschrittsmitteilung („Communication on Progress“,CoP) für den United Nations Global Compact (UNGC) kann seit diesem Jahr direkt auf der Internetpräzens des UNGC abgerufen werden. Wir haben daher im Fortschrittsbericht 2022 | 2023 auf diese Angaben verzichtet und die Berichterstattung stärker auf unser Nachhaltigkeitsprogramm SEEDS fokussiert. Weitere Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten und insbesondere zu der Neuauflage unseres Nachhaltigkeitsprogramms SEEDS finden Sie im Bereich Unsere Verantwortung.

Die in diesem Bericht dargestellten Kennzahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2022. Angaben zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten beziehen sich teilweise auch auf das Jahr 2023. Sofern dies der Fall ist, wird im Text explizit darauf aufmerksam gemacht. Alle wesentlichen Nachhaltigkeitskennzahlen aus der ersten Periode unseres Nachhaltigkeitsprogramms (Jahre 2010-2019) sind im Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit 2019 | 2020 enthalten.


SEEDS – das Nachhaltigkeitsprogramm der Vaillant Group

Um den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern, stehen bei der Vaillant Group sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte im Fokus. Unsere Kunden haben klare Erwartungen an die Energie- und Ressourceneffizienz unserer Geräte. Nachhaltigkeit bedeutet für uns allerdings mehr als die Entwicklung und Vermarktung besonders energiesparender Produkte. Es bedeutet, dass strategische und operative Entscheidungen in einem Unternehmen auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu treffen sind. Dabei liegt die Frage zugrunde: „Welche direkten und indirekten Auswirkungen haben unternehmerische Entscheidungen und das eigene unternehmerische Handeln für Mensch und Umwelt?“

Nachhaltigkeitsprogramm

Die Vaillant Group bündelt ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten in dem strategischen Programm SEEDS. Der Name SEEDS steht für „Sustainability in Environment, Employees, Development & Solutions and Society”. In den Fokusfeldern Umwelt, Mitarbeitende, Entwicklung & Lösungen sowie Gesellschaft werden verbindliche, messbare Zielegesetzt, konkrete Maßnahmen abgeleitet und die erzielten Ergebnisse regelmäßig überprüft. SEEDS bildet das ethische Fundament der Vaillant Group. Das Programm basiert auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis und unterstützt die Unternehmensvision der Vaillant Group „Taking care of a better climate. Inside each home and the world around it“. Alle Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit stehen in einer Beziehung zum Kerngeschäft des Unternehmens und tragen damit zum langfristigen Erfolg der Vaillant Group bei.

Fokusfelder

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie umfasst vier Fokusfelder, in denen wir langfristige Ziele definiert haben, deren Umsetzung wir laufend verfolgen.

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Nachhaltigkeitsorganisation

Die Abteilung Nachhaltigkeitsmanagement ist dem Bereich Unternehmenskommunikation, Nachhaltigkeit & Politik zugeordnet. Dieser berichtet direkt an den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Vaillant Group. Das Team legt die Nachhaltigkeitsziele in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung, den Fachabteilungen und den Funktionsbereichen des Unternehmens fest, überwacht systematisch den Stand ihrer Erreichung und setzt Impulse zur Verbesserung der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsleistung. Zudem ist hier die zentrale Steuerung des gruppenweiten Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 verankert.

Um die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Organisation fortlaufend sicherzustellen, betreiben wir ein internationales Netzwerk von internen Nachhaltigkeitsbotschaftern (SEEDS-Ambassadors), die in den jeweiligen zentralen Bereichen und den internationalen Tochtergesellschaften des Unternehmens die Nachhaltigkeitsaspekte erfassen und bewerten. Im Rahmen eines jährlichen Treffens der SEEDS-Botschafter werden die aktuellen Entwicklungen verschiedener Nachhaltigkeitsthemen vorgestellt und diskutiert. Außerhalb der Vaillant Group setzen wir uns in mehreren Initiativen für verantwortungsvolles Wirtschaften ein. Wir sind unter anderem Mitglied bei der Allianz für Entwicklung und Klima sowie bei B.A.U.M. e.V.. Dort engagieren wir uns insbesondere im Sustainability Leadership Forum von B.A.U.M. e.V. / Nordakademie. Einen weiteren wichtigen Schritt in Sachen Vernetzung und Austausch von Knowhow haben wir im Jahr 2023 mit dem Beitritt zum Kompetenzprogramm Nachhaltigkeit von econsense gemacht.

Wir verfolgen den Ansatz, das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsaspekte bei unseren Mitarbeitenden zu schärfen. Neue Vaillant Group Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland nehmen im Rahmen ihrer Einarbeitung an einer Einführungsveranstaltung zum Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens teil. Seit 2021 steht diese Schulung auch allen anderen Mitarbeitenden offen und kann über ein Onlinesystem von allen Interessierten selbst gebucht werden. Das Thema Nachhaltigkeit ist außerdem ein Schwerpunkt im internationalen Absolventenprogramm „SustainabiliTeam“ der Vaillant Group.


Organisationsstruktur

Die Vaillant Group verfügt über ein gruppenweites Nachhaltigkeitsmanagement, das fest in der Unternehmensstruktur verankert ist:

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SEEDS-Managementsystem

Managementansatz

Zur Steuerung unserer Nachhaltigkeitsperformance bedienen wir uns eines etablierten Standards: des klassischen Regelkreises eines betrieblichen Managementsystems. Aus der Nachhaltigkeitsstrategie werden für alle vier SEEDS-Fokusfelder konkrete, verbindliche Ziele abgeleitet. Zur Erreichung dieser Vorgaben werden gemeinsam mit den relevanten Unternehmensbereichen operative Maßnahmen definiert und durchgeführt. Um die Effektivität dieser Maßnahmen zu überprüfen, werden für alle Ziele Key Performance Indicators (KPIs) und eine Zielgröße festgelegt. Regelmäßig werden gruppenweit alle relevanten Daten abgefragt, aus denen die einzelnen KPIs berechnet werden. Diese werden in einem zentralen Steuerungsinstrument zusammengefasst, der Vaillant Group Sustainability Scorecard. Die Scorecard wird quartalsweise aktualisiert und intern zur Verfügung gestellt. Bei der Analyse der Daten berücksichtigen wir spezielle Einflüsse, darunter die Veränderung von Produktionskapazitäten und aktuelle Produktionsmengen. Beim jährlichen Review gleichen wir die aktuellen Werte mit den Vorjahreszeiträumen und den langfristig ausgewiesenen Zielen ab, um ein verlässliches Bild unserer Nachhaltigkeitsperformance zu erhalten.

Prioritätensetzung

Nachhaltigkeit betrifft in einem Unternehmen viele unterschiedliche Themen, Funktionen und Prozesse. Um ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement erfolgreich zu implementieren, bedarf es daher einer klaren Strategie, deren Erfolg an verbindlichen Zielengemessen wird. Dazu gehört auch ein gemeinsames Verständnis darüber, welche Handlungsfelder besonders wichtig sind – sowohl aus Sicht des Unternehmens als auch seiner Stakeholder. Für diesen Zweck haben wir eine systematische Erhebung unter Kunden, Partnern, Lieferanten, Mitarbeitern, Gesellschaftern und weiteren relevanten Stakeholdern durchgeführt. Dadurch haben wir die für unsere Geschäftstätigkeit wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen identifiziert und definiert. Besonders wichtig sind für uns dem nach Klima- sowie umweltfreundliche Produkte und Services, Ressourcenschonung und die Erfüllung von stetig wachsenden Komfortansprüchen unserer Kunden. Neben dem Klimaschutz und dem damit verbundenen internationalen Ziel, die Erderwärmungauf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, priorisieren wir die Förderung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette und den Schutz von Menschenrechten. Die für uns wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und deren Priorisierung wird regelmäßig überprüft.

Für die Vaillant Group gelten die zukünftigen Berichtsanforderungen der Europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die Erfüllung der damit verbundenen Berichterstattungspflichten ist ebenfalls mit einer Wesentlichkeitsanalyse verbunden. Die Kriterien und Vorgaben der CSRD unterscheiden sich von früheren gängigen Methoden. Daher werden wir unsere Analyse an die neuen zukünftigen Anforderungen anpassen.


Systeme und Prozesse

Um die Nachhaltigkeitsleistung in einem internationalen Unternehmen zu verbessern, sind einheitliche, unternehmensweite Prozesse notwendig. Denn erst mit gruppenweiten Prozessen sind Standards definiert, mit denen Nachhaltigkeitsaspekte in allen Wertschöpfungsstufen sichergestellt werden. Diesen Ansatz verfolgen wir sowohl in Bezug auf unsere Produkte als auch auf unsere eigenen Geschäftsaktivitäten. So sind beispielsweise Nachhaltigkeitsaspekte in den Produktentwicklungsprozessen, von der Produktstrategie bis zur Markteinführung, durch festgelegte Kriterien verankert. Zur Steuerung der Unternehmensleistung in Bezug auf Umwelt-, Arbeitsschutz und Qualität bedient sich die Vaillant Group differenzierter Managementsysteme, die auf international anerkannten Normen basieren. Die Vaillant Group lässt deren Anwendung regelmäßig im Rahmen von Zertifizierungen durch unabhängige Institute überprüfen. Unsere Produktions- und Entwicklungsstandorte sind nach der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001, der Umweltnorm DIN EN ISO 14001 sowie der internationalen Arbeitsschutznorm DIN EN ISO 45001 zertifiziert.

SEEDS-Regelkreis

Zur Steuerung unserer Nachhaltigkeitsperformance bedienen wir uns eines etablierten Mittels: des klassischen Regelkreises eines betrieblichen Managementsystems.

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SEEDS-Nachhaltigkeitsziele für 2030

Seit der Einführung des gruppenweiten Nachhaltigkeitsprogramms SEEDS hat die Vaillant Group viele selbstgesteckte Ziele erreicht. So sank im Zeitraum von 2010 bis 2018 trotz Umsatzwachstums und erheblich gestiegener Produktionsvolumina der absolute Energieverbrauch um rund 14 Prozent. Die CO2-Emissionen verringerten sich im gleichen Zeitraum um 16 Prozent.

Mit der Neuauflage von SEEDS hat sich die Vaillant Group in den vier Fokusfeldern neue Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 gesetzt. Diese werden nachfolgend dargestellt. Das Basisjahr der meisten neuen Ziele ist 2018. Für unsere Scope 3 Klimaschutzziele gilt das Basisjahr 2019.

Alle Nachhaltigkeitsindikatoren werden fortlaufend unternehmensweit erhoben und in einem zentralen Reporting-Tool, der Vaillant Group Sustainability Scorecard, zusammengefasst. Im Jahr 2022 wurde eine Nachhaltigkeitssoftware eingeführt, die seitdem die Analyse, Steuerung und Berichterstattung wesentlicher Nachhaltigkeitsindikatoren unterstützt.

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1 an den Produktionsstandorten, im Verhältnis zum Produktumsatz
2 pro Millionen Euro Wertschöpfung, Basisjahr 2019


Fokusfelder & Nachhaltigkeitskennzahlen

Fokusfeld Umwelt

Konzept

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Ein starker Bezug zur ökologischen Nachhaltigkeit findet sich bereits in unserer Unternehmensvision „Wir sorgen für ein besseres Klima. In jedem Zuhauseund unserer Umwelt“. Die Grundlage für die Umsetzung dieser Vision bildet unsere Umweltpolitik, in der wir wesentliche Grundsätze unseres Handels festgelegt haben. Konkretisiert wird dieser Rahmen durch gruppenweite, verbindliche Umweltziele in den beiden SEEDS Fokusfeldern Entwicklung & Lösungen sowie Umwelt. Beim Klimaschutz verfolgen wir den Ansatz von wissenschaftsbasierten Klimazielen („Science-based targets“). Strom, der nicht selbst erzeugt werden kann, wird seit 2020 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Wir gleichen alle verbleibenden Treibhausgasemissionen, die trotz intensiver CO2-Reduktionsmaßnahmen in unserem eigenen Verantwortungsbereich (Scope 1+2) entstehen, bereits seit 2020 durch hochwertige CO2-Zertifikate aus einem zertifizierten Landnutzungs- und Aufforstungsprojekt in Panama aus. Darüber hinaus haben wir 2022, zusammen mit weiteren Partnern, ein eigenes Aufforstungsprojektim Norden von Costa Rica initiiert. Der neu entstehende Wald wurde auf einer über 1.000 Hektar großen Fläche angepflanzt, die zuvor als Weideland genutzt wurde. Das Ziel dieser Aufforstung ist die Wiederherstellung des naturnahen Regenwalds. Dies fördert die Artenvielfalt und verbessert die Wasserqualität in der Region. Den Menschen vor Ort bietet das Projekt durch neue Arbeitsplätze langfristige Erwerbsmöglichkeiten. Die Zertifizierung der Aufforstungsaktivitäten erfolgte nach dem international anerkannten Gold Standard. Darüber hinaus analysieren wir regelmäßig unsere internen Prozesse und ergänzen diese bei Bedarf um Umweltkriterien. Um sicherzustellen, dass unser Managementansatz auf einer fundierten Basis beruht, haben wir eine Multi-Site-Zertifizierung gemäßDIN EN ISO 14001 eingerichtet.

Im Rahmen des nach DIN EN ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystems führen wir an unseren Produktions- und Entwicklungsstandorten kontinuierlich Maßnahmen durch, um Energie- und Wasserverbräuche sowie Abfallmengen zu reduzieren. Wir analysieren dafür u. a. systematisch Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz an unseren Standorten. Im Fokus stehen die Energie- und insbesondere die Gasverbräuche der Fertigungsprozesse sowie der Gebäude. Durch die Ausweitung der Regelung zum mobilen Arbeiten vor einigen Jahren entstanden Möglichkeiten, Büroflächen zu reduzieren und somit Energie einzusparen. Die weiterhin genutzten Büroflächen am Hauptsitz Remscheid befinden sich vorwiegend in Gebäuden mit geringem Energiebedarf. Benötigtes Wasser führen wir in Kreisläufen, wenn das möglich ist. Darüber hinaus nutzen wir wiederverwertbare Verpackungen für Produktionsmaterial. Insbesondere in der Produktion werden regelmäßig Umweltunterweisungen durchgeführt, mit denen tätigkeitsspezifische Inhaltevermittelt werden. Die Einhaltung und Effektivität unseres Umweltmanagementsystems prüfen wir durch jährliche interne und externe Audits. Wir erwarten auch von unseren Lieferanten die Einhaltung geltender gesetzlicher Umweltstandards sowie, gemäß ihren Möglichkeiten, die Einrichtung und Weiterentwicklung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems.

Fortschritt

Klimaziele: Die Vaillant Group hat sich ambitionierte Klimaziele nach den Vorgaben der Science Based Targets initiative (SBTi) gesetzt, um im eigenen Geschäftsbereich (Scope 1+2) sowie in der Wertschöpfungskette (Scope 3) CO2-Emissionen substanziell zu reduzieren und somit einen fundierten Beitrag zur Einhaltung der globalen Klimaschutzziele gemäß des Pariser Abkommens zu leisten. Konkret wird die Vaillant Group selbst verantwortete CO2-Emissionen schrittweise von jährlich rund 60.000 Tonnen im Jahr 2018 bis 2030 auf etwa 30.000 Tonnen halbieren. Im Greenhouse Gas Protocol fallen diese Emissionen in den Scope 1 und den Scope 2. Erreicht wird dies mit der konsequenten Nutzung von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen, Effizienzmaßnahmen in Gebäuden und in der Produktion sowie einer Umstellung auf eine elektrische Fahrzeugflotte. Neben CO2 betrachtet die Vaillant Group gemäß Greenhouse Gas Protocol auch alle anderen relevanten Treibhausgase des Kyoto Protocols. Emissionen dieser Gase werden in so genannte CO2-Äquivalente umgerechnet und bei der Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der Vaillant Group berücksichtigt.

Fahrzeugflotte: Wir planen Maßnahmen, um die ökologische Nachhaltigkeit unserer Fahrzeugflotte (PKW und Nutzfahrzeuge) zu erhöhen. Hierzu zählt insbesondere der Umstieg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf elektrisch betriebene Fahrzeuge. In den Vaillant Group Landesgesellschaften mit den sieben größten Fahrzeugflotten sind bisher rund 150 Elektrofahrzeuge bestellt worden. In Ergänzung dazu bauen wir die Ladeinfrastruktur an unseren Unternehmensstandorten weiter aus.

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Treibhausgas-Emissionen im eigenen Verantwortungsbereich (Scope 1 und 2)

Als Grundlage für ihre Klimastrategie erhebt die Vaillant Group seit 2018 ihre Treibhausgasemissionen gemäß dem international anerkannten Standard „Greenhouse Gas Protocol“. Seit dem Jahr 2020 wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt. Die größten verbleibenden Hebel zur Senkung unserer Treibhausgasemissionen sind die Fahrzeugflotte sowie Gasverbräuche in der Produktion und Beheizung von Gebäuden. Nachdem die Fahrleistungen und Emissionen der Fahrzeugflotte während der COVID-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 deutlich geringer ausgefallen sind, hat es im Jahr 2022 einen erneuten Anstieg gegeben. Die Emissionen unserer Fahrzeuge liegen nun wieder auf dem Niveau des Jahres 2019. An den Fertigungsstandorten der Vaillant Group konnten der Erdgasverbrauch im Jahr 2022 mit Hilfe von Effizienz- und Einsparmaßnahmen in der Produktion und beim Heizenergieverbrauch deutlich gesenkt werden, was insgesamt zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Scope 1 geführt hat. Im Vergleich zum Basisjahr 2018 haben wir unsere CO2-Emissionen bis Ende 2022 um 28 Prozent reduziert. Die verbliebenen rund 43.250 Tonnen CO2für 2022 wurden durch Zertifikate aus einem nach Gold Standard zertifizierten Aufforstungsprojekt in Panama ausgeglichen.



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Energieverbrauch

Der Gesamtenergieverbrauch umfasst die Strom und Gasverbräuche der Fertigungsstandorte. Seit 2018 werden zusätzlich die Verbräuche der Vertriebsgesellschaften ermittelt. Die Gas- und Stromverbräuche konnten nach einem Anstieg im Vorjahr nun wieder reduziert werden. Der Energieverbrauch in Relation zum Produktumsatz liegt weiterhin deutlich unter dem linearen Zielerreichungspfad für das Jahr 2030.



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Wasserverbrauch

Der signifikante Rückgang des Wasserverbrauchs in 2022 im Vergleich zum Vorjahr liegt an der Umstellung wasser-intensiver Produktionsprozesse sowie der gezielten Umsetzung von Einsparungsmaßnahmen an unseren Standorten



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Abfallaufkommen

Seit 2019 registrieren wir ein steigendes Abfallaufkommen. Ein wesentlicher Grund ist der wachsende Anteil von Wärmepumpen am Gesamt-Produktionsvolumen. Hierdurch verändern sich die Abfallmengen und -ströme, insbesondere in Bezug auf Verpackungsabfall. Wir identifizieren und analysieren daher fortlaufend potenzielle Hebel und Maßnahmen zur Verringerung der Abfallmengen.



Fokusfeld Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter

Konzept

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Wir pflegen eine offene, familiäre Unternehmenskultur, in der wir respektvoll und fair miteinander umgehen und uns gegenseitig unterstützen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als Teil einer großen, internationalen Familie und fühlen sich bei der Vaillant Group zu Hause. Viele sind schon lange im Unternehmen und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung an jüngere Kolleginnen und Kollegen weiter. Diese partnerschaftliche Kultur wird durch eine der fünf strategischen Prioritäten der Vaillant Group, „We Make It Happen“ (WMIH), unterstützt. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der anderen vier strategischen Ziele und einzentraler Treiber, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit zu einer starken Gemeinschaftzu vereinen, die dafür sorgt, dass die Vaillant Group ihre Vision und ihre Ziele erfolgreich umsetzt. Zentrale Elemente von WMIH sind die funktionsübergreifende Zusammenarbeit und die offene Kommunikation, um als EIN Team zu agieren und Kundenorientierung, Innovationsfähigkeit und Ergebnisorientierung im Unternehmen zu verankern.

In der heutigen Zeit ist kontinuierliches Lernen von größter Bedeutung. Um mit dem immer schneller werdenden Wandel Schritt halten zu können, sind neue Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich. Deshalb sorgen wir bei der Vaillant Group weltweit für eine exzellente Qualifizierung mit modernsten Methoden. So unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, sich gezielt weiterzuentwickeln: Angefangen bei der Berufsausbildung, in der in Deutschland derzeit 27 duale Studierende und 35 Auszubildende in fünf Ausbildungsberufen und sechs dualen Studiengängen ausgebildet werden – nach unserem Motto: „Die besten Fachkräfte? Machen wir selbst!“. Unter dem Dach der Vaillant Group Academy bündelt das Unternehmen berufsspezifischen Qualifizierungen und umfassende Maßnahmen zur Stärkung und Entwicklung überfachlicher und sozialer Kompetenzen sowie fachlicher Fähigkeiten. Insgesamt sind wir bestrebt, das kontinuierliche Lernen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die bereichsübergreifende Vernetzung untereinander bestmöglich zu unterstützen. Auch die länderübergreifende Transformation und die damit einhergehende Veränderung von Arbeitswelten wird durch verschiedene funktionale Akademien unterstützt. Durch diese wird das notwendige Wissen zeitnah an die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergegeben. Nicht nur offizielle Akkreditierungen wie der „Investors in People“ Gold Award in Großbritannien belegen dies, sondern auch unsere Mitarbeitenden selbst, wenn sie dem Unternehmen auf Kununu oder Glassdoor oder in der regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterbefragung „SENSOR“ gute Noten geben. 2023 wurde die Vaillant Group als Kununu Top Company ausgezeichnet.

Die Entwicklung und Bindung unserer Talente sind uns ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Zusätzlich zu den globalen Entwicklungsangeboten für Experten und Führungskräfte haben wir einen Group Talent Pool eingerichtet, der die Karriereplanung und die gezielte Entwicklung unserer Talente unterstützt. Der Group Talent Pool ermöglicht es unseren Talenten auch, ihr Netzwerk über die eigene Funktion und das eigene Land hinaus zu erweitern und ihre Sichtbarkeit innerhalb der Vaillant Group zu erhöhen. Auf diese Weise qualifizieren wir sowohl unsere angehenden als auch unsere erfahrenen Führungskräfte und bereiten sie systematisch auf komplexere Aufgaben vor. Durch eine gezielte Nachfolgeplanung sind wir so häufig in der Lage, Führungspositionen aus den eigenen Reihen zubesetzen.

Im Jahr 2021 haben wir eine umfassende Diversity & Inclusion (D&I)-Strategie entwickelt, die wir seit 2022 umsetzen. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Förderung des internationalen Austauschs und der Zusammenarbeit, Sensibilisierungsmaßnahmen und gezielte D&I Aktivitäten mit dem Top-Management. Auch Prozesse werden entsprechend überprüft und angepasst: Das Recruiting-Training etwa, das alle Führungskräfte durchlaufen, greift das Thema „Unconscious Bias“ (unbewusste Verzerrungen) auf.

Die Vaillant Group legt großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Dazu unterhält sie ein effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem, bei dem die aktive Einbindung und Mitwirkung der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle spielt. Gefährdungen werden präventiv identifiziert und beurteilt, um daraus erforderliche Schutzmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Kommt es dennoch zu einem Unfall, wird in kürzester Zeit eine Unfallanalyse mit entsprechenden Maßnahmen durchgeführt, um das erkannte Risiko zukünftig abzusichern. Lerneffekte aus Unfällen, wie auch Best Practices aus den verschiedenen Standorten der Vaillant Group, werden international systematisch geteilt. Das ist effektives Wissensmanagement und ein wichtiger Beitrag zu unserer kontinuierlichen Verbesserung. An den Produktionsstandorten und unserem Hauptsitz in Remscheid ist das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem nach ISO 45001 zertifiziert.

Fortschritt

Die zunehmende Digitalisierung ist ein wichtiger Faktor, um alle unsere Mitarbeitenden zu informieren, zu vernetzen und ihnen einen einfachen und sicheren Zugang zu HR Self Services wie Urlaubsantrag, digitaler Abruf der Gehaltsabrechnung oder dem Mitarbeitergesprächsformular zu ermöglichen. Seit 2023 haben auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktion und Service einen eigenen Zugang zu den oben genannten Services – weitere Serviceangebote werden nun sukzessive und Land für Land ausgerollt.

Um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell an Bord zu holen und sie schon vor dem ersten Arbeitstag umfassend zu informieren, wurde eine App eingeführt, die nun länderspezifisch mit Inhalten gefüllt wird. So können sich neue Mitarbeitende direkt nach Vertragsabschluss mit uns als Arbeitgeber vertraut machen.

Auch das Thema Reporting nimmt einen hohen Stellenwert ein. Durch virtuelle Dashboards wird es immer einfacher, aktuelle Daten auf Knopfdruck aufbereitet zu bekommen und so KPIs leichter zu verfolgenund Transparenz zu schaffen.

Die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens und der virtuellen Zusammenarbeit haben sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Dazu gehören der Ausbauder digitalen Infrastruktur und die Etablierung virtueller Meetings, die eine völlig neue Art der internationalen Zusammenarbeit ermöglichen. Begleitet wurde dies beispielsweise durch spezielle Schulungen für Führungskräfte zur Führung virtueller Teams. Mobiles Arbeiten (auch aus dem europäischen Ausland) und flexible Arbeitszeiten zur Verbindungvon Arbeit, Familie und Freizeit sind so gelebter Alltag und setzen neue Impulse bei Mitarbeitenden und Führungskräften.

An den Produktionsstandorten der Vaillant Group werden verschiedene Programme und Maßnahmen umgesetzt, um die Unternehmenskultur in Hinblick auf Arbeits- und Gesundheitsschutzbelange positiv zu entwickeln. Dazu gehören Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung, sowie der Einsatz verschiedener Methoden und Werkzeuge, um die Wichtigkeit der Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutzanforderungen stärker zu verankern und das notwendige Bewusstsein zu schaffen.


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Anzahl Mitarbeitende

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und lag zum 31.12.2022 bei 17.132. Wir sind ein international ausgerichtetes Unternehmen mit Vertriebsgesellschaften in mehr als 20 Ländern und Geschäftsaktivitäten in über 60 Ländern. Dies spiegelt sich auch in der kulturellen Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider. Im Jahr 2022 haben Menschen aus insgesamt 76 Nationen bei uns gearbeitet.



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Unfallrate

Arbeitsunfälle gesamt TIR

Die Kennzahl für Arbeitsunfälle ist die Total Injury Rate (TIR, Unfälle pro 200.000 Arbeitsstunden). Die Anzahl der Unfälle ist im Konzern seit Jahren rückläufig. In 2022 lag der Wert bei 0,96. Unser langfristiges Ziel ist es, die Anzahl der arbeitsbedingten Unfälle auf 0 zu reduzieren.



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Weiterempfehlungsrate & Employee Engagement Index

Die Mitarbeiterbefragung „SENSOR“ im Jahr 2021 ergab, dass 84 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Vaillant Group als Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Bei der letzten Befragung im Jahr 2018 lag der Wert bei 80 Prozent. Ziel der geplanten Befragung im Jahr 2024 ist es, die Weiterempfehlungsrate auf mindestens 85 Prozent zu steigern.

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Ein weiterer Indikator ist der Employee Engagement Index, der die nachhaltige Bindung der Mitarbeitenden an ihren Job / die Vaillant Group als Arbeitgeber anhand von 5 Kriterien misst. Diese bewerten die Motivation, den Stolz und die Begeisterung der Mitarbeitenden bei der Arbeit. Auch dieser Wert lag im Jahr 2021 bei 84 Prozent.



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Interne Nachbesetzung von Managementpositionen

Unser Ziel ist es, etwa zwei Drittel der Managementpositionen aus den eigenen Reihen zu besetzen. Im Jahr 2022 konnten durchschnittlich etwa 64 % dieser Positionen intern besetzt werden.



Fokusfeld Entwicklung & Lösungen

Konzept

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Die Vaillant Group entwickelt energieeffiziente und ressourcenschonende Produkte zum Heizen, Kühlen und zur Warmwasserbereitung. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Gebäudesektor. So entwickelt und produziert die Vaillant Group zukunftsorientierte Lösungen, darunter Wärmepumpen, Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen, Lüftungsgeräte für Niedrigenergiehäuser, Split-Klimageräte und Hybridsysteme. Ergänzt wird dieses Portfolio durch digitale Serviceangebote, die eine kontaktlose Fernüberwachung und Diagnostik sowie das Energiemanagement der Geräte ermöglichen.

Im Bereich Heiztechnik setzt die Vaillant Group vermehrt auf Wärmepumpensysteme, die rund 75 Prozentdes Energiebedarfs durch Umweltwärme decken. Wärmepumpen können mit Photovoltaikmodulen und Batteriespeichern zu intelligenten Systemen vernetzt werden, womit der Anteil erneuerbarer Energien gesteigert werden kann. Im Portfolio befinden sich Wärmepumpen für alle Gebäudetypen, die sowohl für die Renovierung als auch für den Neubau eingesetzt werden können.

Wir arbeiten kontinuierlich an der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks unserer bestehenden Produkte. Ab 2025 plant Vaillant ausschließlich Wärmepumpen mit dem natürlichen, umweltfreundlichen Kältemittel R290 auf den Markt zu bringen. Bereits 2019 hat Vaillant, als einer der ersten Hersteller, eine Wärmepumpe mit diesem natürlichen Kältemittel eingeführt. Das Treibhausgaspotenzial von R290 ist erheblich niedriger als das herkömmlicher Kältemittel. R290 ermöglicht zugleich hohe Vorlauftemperaturen. Dadurch können diese Wärmepumpen nicht nur in Neubauten, sondern auch inälteren, weniger isolierten Bestandsgebäuden für Heizenergie und Warmwasser sorgen und die Dekarbonisierung des Gebäudesektors unterstützen.

Die Vaillant Group treibt die Transformation zu einem führenden Hersteller von Wärmepumpen voran. Diese Entwicklung beeinflusst unseren CO2-Fußabdruck positiv, da die Nutzungsphase unserer Produkte den größten Anteil an den CO2-Emissionenin Scope 3 der Vaillant Group hat. Die Festlegungeines wissenschaftsbasierten Klimazieles für die Treibhausgasemissionen im Scope 3 unterstreicht unsere Ambitionen, die Wärmewende in Europa erfolgreich zu gestalten. Bezogen auf die Wertschöpfung wollen wir unsere Scope 3 Emissionen bis 2030 um 55% senken*. Ausgangspunkt ist das Basisjahr 2019. Dieses ambitionierte Ziel wurde von der SBTi validiert. Es trägt damit dazu bei, die globale Erderhitzung auf maximal 1,5° C zu begrenzen.

Um Nachhaltigkeitskriterien bereits zu Beginn der Produktentwicklung systematisch zu berücksichtigen, haben wir im Jahr 2017 die „6 Green Rules“ erarbeitet und diese in den Produktentwicklungsprozessen integriert. Es handelt sich dabei um Kriterien, die Standards für folgende Produktaspekte festlegen: Energieeffizienz, Langlebigkeit, Verantwortung, Service, Handhabung sowie Lebensende. Die Berücksichtigung dieser Nachhaltigkeitskriterien muss im Entwicklungsprozess dokumentiert werden.

Basierend auf unserer Verpackungsstrategie treiben wir die Entwicklung von nachhaltigen Verpackungskonzepten voran. Unser Ziel dabei ist es Verpackungsmaterial einzusparen und Einwegkunststoffe zu vermeiden.

Um den Markthochlauf von Wärmepumpen zu fördern und die Transformation im Wärmesektor voranzutreiben, bietet die Vaillant Group ihren Fachhandwerkspartnern umfangreiche Schulungsangebote. Diese Angebote umfassen die Customer Journey, das Training, die Planung und Installation sowie die Anlagenbetreuung von Wärmepumpen.

* Das Ziel umfasst landbezogene biogene Emissionen sowie Entziehung aus bioenergetischen Rohstoffen.

Fortschritt

In 2023 startet die Serienproduktion in einer neuen Megafabrik in der Slowakei, in der ausschließlich Wärmepumpen produziert werden. Zusammen mit den drei bestehenden Wärmepumpen-Fabriken in Europa verdoppelt sich so die Produktionskapazität der Vaillant Group auf weit mehr als 500.000 Wärmepumpen pro Jahr.

Im Berichtszeitraum haben Mitarbeitende aus der Produktentwicklung fortlaufend Trainings zur Anwendungd er Nachhaltigkeitskriterien in „6 GreenRules“ erhalten und regelmäßig Unterstützung bei ihren Produktentwicklungsprojekten von der Nachhaltigkeitsabteilung bekommen.

Europaweit hat Vaillant 2022 mehr als 45.000 Fachhandwerker trainiert. Zusätzlich können sich Fachhandwerker mit 500 digitalen Lernangeboten weiterbilden, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen.


Vaillant Group
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Effiziente Nutzung von Rohmaterialien

Der Vaillant Group ist es wichtig, eingesetzte Materialien effizient zu nutzen. Der Anteil von Verschnitt und Metallabfällen in unserer Produktion ist nachweisbar sehr gering. Mit ca. 95 Prozent liegt die Effizienzquote des eingesetzten Rohmaterials auch in 2022 auf einem sehr hohen Niveau.



Fokusfeld Gesellschaft

Konzept

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Als international ausgerichtetes Familienunternehmen ist gesellschaftliche Verantwortung für uns selbstverständlich. Diese bezieht sich auch auf Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit. Dazu zählt verantwortungsvolles Handeln in unserem Einflussbereich genauso wie die Partnerschaft mit gemeinnützigen Organisationen.

Menschenrechte zu achten und zu stärken ist ein elementarer Bestandteil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Unser Ziel ist, die Wahrung der Menschenrechte in unserem Unternehmen sicherzustellen, auf ihre Einhaltung entlang unserer globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten im Rahmen unserer Einflussmöglichkeiten hinzuwirken, Transparenz über mögliche Risiken zu erlangen und Maßnahmen bei Verstößen gegen Menschenrechte zu ergreifen. Als Ausdruck unserer unternehmerischen Verantwortung haben wir eine Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte formuliert. Für die Umsetzung und Einhaltung der Grundsatzerklärung der Vaillant Group zur Achtung der Menschenrechte ist das Management verantwortlich. Alle Mitarbeitende sind angehalten, die Grundsätze zur Einhaltung der Menschenrechte in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und in ihrem Verhalten zu berücksichtigen. In unserem Code of Conduct haben wir neben Standards zum Umweltschutz auch die Achtung der Menschenrechte verankert.

Unser Social Compliance Management System zielt darauf ab, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in der Vaillant Group zu verankern. Dieses leitet sich aus den gesetzlichen Verpflichtungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes(LkSG) und anerkannten Rahmenwerken wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ab. In der dazugehörigen Gruppenrichtlinie sind Elemente der Sorgfaltspflicht wie unsere Social Compliance Governance, risikobezogene Verantwortlichkeiten, das Risikomanagement sowie ein Beschwerdemechanismus geregelt. Außerdem wurde ein Human Rights Officer benannt, welcher die Sorgfaltsprozesse koordiniert, unterstützt und überwacht.

Seit 2020 analysieren wir systematisch die Auswirkungen unseres Handelns auf Menschenrechte und Umwelt, um potenziell mögliche Verstöße und Betroffene zu identifizieren. Anhand von Bewertungskriteriene valuieren wir Eintrittswahrscheinlichkeiten von Verstößen, die Schwere möglicher Rechtsverletzungen, die Behebbarkeit potenzieller Schäden sowie die Möglichkeit einer entgegenwirkenden oder präventiven Einflussnahme durch die Vaillant Group. Zu diesem Zweck nutzen wir unter anderem risikospezifische Länderindizes sowie den CSR Risk Check. Im Einkauf haben wir zusätzlich ein Tool implementiert, welches die Risikoanalyse durch eine automatisierte Risikobewertung und einen Fragebogen für risikobehaftete Lieferanten unterstützt. Die Risikoanalyse wird mindestens jährlich wiederholt und ihre Methodik kontinuierlich weiterentwickelt.

Im Bereich der Lieferkette entwickelte die Vaillant Group 2020 einen Supplier Code of Conduct, der unsere Vorgaben zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, Umwelt, verantwortungsvollem und ethischem Geschäftsverhalten und kritischen Rohstoffen definiert. Der Rollout des Supplier Code of Conduct startete Ende 2020 und wird kontinuierlich auf weitere strategische Lieferanten ausgeweitet. Einen besonderen Fokus setzen wir auf Lieferanten aus Hoch-Risikoländern. Darüber hinaus verpflichten wir unsere Lieferanten durch unsere allgemeinen Einkaufsbedingungen zur Einhaltung der Global-Compact-Kriterien.

Wir überprüfen die Einhaltung unserer Nachhaltigkeitsanforderungen an Lieferanten stichprobenartig in „Social Checks“ im Rahmen von Lieferantenaudits. Den standardisierten Fragenkatalog, der hierbei zum Einsatz kommt, leitet sich in den Bereichen Menschenrechte und Arbeitsnormen, Arbeitsschutz, Umweltschutz, Antikorruption und Beschwerdemechanismen von den Inhalten des Supplier Code of Conduct ab. Neue Auditoren werden fortlaufend in die Methodik der „Social Checks“ eingeführt. Unser Ziel ist, in 100 Prozent der regulären Lieferantenaudits einen Social Check durchzuführen.

Als Teil des Social Compliance Management Systems verfügt die Vaillant Group über ein elektronisches Hinweisgebersystem für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner, um ihnen die Meldung von Verstößen gegen Gesetze und interne Richtlinien zu ermöglichen. Dies umfasst explizit auch Menschenrechte und Umweltaspekte. Dafür wurde eine Verfahrensordnung im Hinweisgebersystem veröffentlicht. Beschwerden können bei Bedarf anonym erfolgen und werden durch eine unabhängige, weisungsungebundene Instanz im Unternehmen überprüft. Wir schützen Beschwerdeführer effektiv vor einer möglichen ungerechtfertigten Benachteiligung und gehen potenziellen Verstößen gegen Menschenrechte und Umweltstandards konsequent nach.

Betriebsräte werden anerkannt und unterstützt. Es gibt Betriebsräte auf verschiedenen Ebenen, vom lokalen Betriebsrat über den GBR (Gesamtbetriebsrat), den KBR (Konzernbetriebsrat) bis hin zum Europäischen Betriebsrat. Letzterer wurde bereits im April 2001 gegründet, was deutlich macht, dass wir uns seit über 20 Jahren für die Mitbestimmung der Arbeitnehmer auch auf internationaler Ebene einsetzen. Die konstruktive Zusammenarbeit mit den Betriebsräten in Deutschland besteht schon wesentlich länger.

Die Vaillant Group geht gezielte Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen ein, um einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, der über die eigene Geschäftstätigkeit hinaus geht. So sind wir bereits seit 2013 strategischer Partner der „SOS Kinderdörfer weltweit“. Wir unterstützen die internationale Kinderhilfsorganisation mit umweltschonender und energieeffizienter Heiztechnik. Diese Partnerschaft ist seit Jahren fester Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements unseres Unternehmens. Unsere Kooperation mit dem WWF zielt darauf ab, sich gemeinsam für die Wärmewende stark zu machen und dem Thema klimafreundliches Heizen in der Energie- und Klimadebatte mehr Gewicht zu verleihen. Dabei soll auf die Relevanz von Wärmepumpen als besonders umweltfreundliche und energiesparende Heiztechnologie aufmerksam gemacht werden. Zusätzlich unterstützt die Vaillant Group WWF-Naturschutzprojekte zum Erhalt von Biodiversität und Artenvielfalt.

Fortschritte

Wir haben in 2023 eine überarbeitete Grundsatzerklärung zu Menschenrechten verabschiedet. Dadurch konnten wir verbindliche Standards für unser Handeln formal in der Organisation verankern und nach außen hin sichtbar machen.

Zur Sicherstellung unserer umweltbezogenen und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten haben wir in 2023 ein Social Compliance Managementsystem eingeführt. Darin sind interne Verantwortlichkeiten und Prozesse, wie z.B. regelmäßige Risikoanalysen, festgeschrieben.

Die Vaillant Group hat in 2023 ihren Supplier Code of Conduct insbesondere vor dem Hintergrund der regulatorischen Anforderungen überarbeitet.

Seit dem Jahr 2023 können Stakeholder über ein bestehendes Hinweisgebersystem auch Meldungen zu Menschenrechten und Umweltaspekten abgeben.

Die Vaillant Group ist im Jahr 2022 eine Partnerschaft mit dem WWF eingegangen. Diese Kooperation umfasst drei wesentliche Elemente: Bewusstsein für die Wärmewende in der Öffentlichkeit und im politischen Diskurs stärken, Unterstützung lokaler Projekte zum Schutz der Umwelt und Förderung von Biodiversität sowie Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsprogramms SEEDS durch die WWF-Kompetenz.



Vaillant Group
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Unterstützung SOS-Kinderdörfer

Im Rahmen der internationalen Partnerschaft mit der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer wurden im Jahr 2022 insgesamt 15 Heiztechnikprojekte durchgeführt. Zudem hat die Vaillant Group SOS-Kinderdörfer mit 13 sozialen Projekten unterstützt, z.B. durch Spendenläufe in Frankreich oder einer Restcent-Spendenaktion in Deutschland.



Vaillant Group
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Lieferanten-Zustimmung zu unserem Supplier Code of Conduct

Bis Ende 2022 haben etwa 620 Lieferanten unsere Vorgaben akzeptiert, damit decken wir knapp 70 Prozent unseres Einkaufsvolumens ab. Bezogen auf das Einkaufsvolumen mit Lieferanten, die in von der Vaillant Group als Risikoländer klassifizierten Staaten tätig sind, liegt der Anteil bei 80 Prozent.



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Durchführung von Lieferanten-Überprüfungen

Insgesamt wurden im Jahr 2022 110 Lieferantenaudits durchgeführt. In 67 Prozent dieser Audits erfolgte zusätzlich ein Social Check. Insgesamt wurden im Jahr 2022 74 Social Checks durchgeführt.



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